Smart Stores – Innovation und Transformation des Tankstellengeschäftes?

Immer wieder hören wir momentan von Smart Stores und deren Einsatz im Tankstellenumfeld. Was sind diese Smart Stores eigentlich und für was sollen sie gut sein?

Unter Smart Stores versteht man unbemannte Shops, in denen der Verkaufsprozess 24/7 ohne Personal abgewickelt wird. Dies geschieht beispielsweise vollautomatisch innerhalb einer großen geschlossenen Einheit, aus der der Kunde die bestellten Artikel am Ende des Prozesses ausgegeben bekommt.

Eine weitere eingesetzte Variante ist ein Container, in dem Regale wie in einem „normalen“ Shop stehen und der Kunde selbständig mit einem Self-Check-Out-Terminal bezahlt. Die Variante kennen wir inzwischen aus vielen Supermärkten oder beispielsweise Ikea. Vor einigen Wochen hat die Westfalen in Münster einen ersten Shop in dieser Art zusammen mit Kesseböhmer und Filibri an den Start gebracht.

Großes Kino findet sich in der Grab & Go Ausführung wieder. Auch hier betritt der Kunde einen Shop (auch das kann ein Container sein) und verschafft sich zuvor mit einer App Zutritt. Mit der App ist er registriert und damit bekannt. Die Regale sind mit Hochtechnologie ausgestattet und mit Waagen und Kamerasystemen in Verbindung mit KI wird der Einkaufsvorgang des Kunden begleitet und jeder Kaufakt wird automatisch über die App nachvollzogen, mit der dann auch bezahlen kann. Diese Variante betreibt die Q1 seit Januar in Osnabrück. Sie basiert auf der Grab & Go Technologie vom Hamburger Start-up Autonomo und der Hardware von Kesseböhmer.

Gemein haben alle drei Ausführungen, dass sie kein Personal für den Verkaufsprozess benötigen. In Zeiten, in denen Personalmangel ein wesentliches Problem für Tankstellen darstellt, ein elementarer Faktor. Personalmangel kann damit auch die Geschäftsentwicklung hemmen, wenn Shops früher schließen müssen oder später öffnen können.

Smart Stores können aber auch proaktiv genutzt werden, um das Geschäft auszubauen und zu transformieren. Fast jede Mineralölgesellschaft verfügt über schwächere Standorte und überlegt, diese vielleicht zu schließen, oder zu Automatenstationen umzubauen. Smart Stores geben die Möglichkeit, diese nicht lukrativen Standorte weiterzuentwickeln, da der Personalkostenblock zu einem großen Teil entfällt.

 

Smart Stores zur Weiterentwicklung des Tankstellengeschäftes

Darüber hinaus ermöglichen Smart Stores die Weiterentwicklung des Geschäfts. Standorte, die heute „nur“ als Automatenstandort geführt werden, können durch einen zusätzlichen Smart Store weitere Deckungsbeiträge erwirtschaften und – mindestens genauso wichtig – sie steigern insgesamt die Attraktivität des Standortes, an dem es zuvor für die Kunden nur Diesel und Super gab. Ähnliches gilt übrigens für Waschparks, die durch einen Smart Store an Attraktivität gewinnen können. Ich weiß auch von Kunden aus dem Autohofbereich, die darüber nachdenken, einen Smart Store für die Trucker mit speziellen Sortimenten und einem niedrigeren Preisgefüge anzubieten.

Interessanterweise wird die Entwicklung von Smart Stores im Tankstellenumfeld derzeit von Mittelständlern angeführt, die nicht dafür bekannt sind, sinnlos imageträchtige Projekte aufzusetzen, während sich die großen Mineralölgesellschaften – noch – zurückhalten. Neben den bereits bekannten Mineralölgesellschaften kommen in den nächsten Wochen weitere mittelständische Unternehmen mit Smart Stores auf den Markt. Das halte ich für ein sehr positives Zeichen, denn gerade der Mittelstand kann aufgrund kurzer Entscheidungswege und Kundennähe solche Projekte schnell umsetzen. Damit zeigt sich auch, dass die Konzepte erschwinglich und auch für kleine Budgets rechenbar sind.

Wenn Sie mehr Informationen zum Smart Store benötigen, können Sie uns gerne kontaktieren.

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