E-Zigarette bringt Dampf auf die Umsätze!

NEW GENERATION PRODUCTS WERDEN IMMER BELIEBTER.

DAVON PROFITIEREN AUCH DIE TANKSTELLEN.

Weniger schädlich und besser im Geschmack – diese zwei Faktoren machen E-Zigaretten und Tabakerhitzer insbesondere für Raucher zu einer interessanten Alternative zu den klassischen Tabakprodukten. Für andere – vor allem jüngere Konsumenten – sind die sogenannten New Generation Products (NGP) Teil ihres Lifestyles. Fest steht: E-Zigaretten und Co. liegen im Trend und das macht sich auch bei den Umsatzzahlen bemerkbar. Laut NielsenIQ verzeichneten NGP an Tankstellen zuletzt ein deutliches Plus. Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,5 Prozent auf 96,15 Millionen Euro.

AUF DEN GESCHMACK GEKOMMEN

„Viele erwachsene Konsumenten sind durch E-Zigaretten buchstäblich auf den Geschmack gekommen und bevorzugen nun fruchtige, erfrischende oder exotische Aromen“, weiß Oliver Pohland, Geschäftsführer des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH). Dabei zeige sich, dass Konsumenten häufig die Geschmacksrichtungen variieren beziehungsweise den jeweiligen Situationen oder Jahreszeiten anpassen. „Besonders beliebt sind beispielsweise die Geschmacksrichtungen Blueberry, Wassermelone, Aprikose oder Menthol“, verrät Fabian Brüderle, Category Manager bei MCS.

„E-Zigaretten-Konsumenten sind häufig nicht speziell auf eine Sorte fixiert, sondern probieren gerne verschiedene Sorten aus. Deshalb empfehlen wir Tankstellenbetreibern, hier ein breites Sortiment anzubieten“, ergänzt Patrick Wenk, Verkaufsleiter Convenience beim MCS-Partner Utz. Interessant ist laut Pohland in diesem Zusammenhang übrigens, dass viele Konsumenten von E-Zigaretten den Geschmack von klassischen Tabakaromen eher ablehnen.

NEBEN DER GESCHMACKSVIELFALT GIBT ES AUCH BEI DEN GERÄTEN VERSCHIEDENE SYSTEME, DIE AN TANKSTELLEN EINE UNTERSCHIEDLICH WICHTIGE ROLLE SPIELEN:

●   Einweg-E-Zigaretten, auch Disposables oder E-Shisha genannt: Diese Geräte sind insbesondere für Ein- und Umsteiger geeignet, weil sie sehr leicht in der Handhabung sind. Coils wechseln, Liquid auffüllen und Akku laden entfallen hier – der Konsument kann sofort losdampfen. Ihre Einfachheit macht die Einweglösung besonders für Tankstellen als Verkaufsort attraktiv, weil sie im Gegensatz zu anderen Systemen nicht erklärungsbedürftig ist. E-Shishas ermöglichen je nach Hersteller zwischen 350 und 800 Züge, danach sind sie leer und können entsorgt werden. Aktuell im Trend sind hier beispielsweise die Marken Salt Switch, Elf Bar und IVG Bar, die insbesondere von 18- bis Mitte 20-Jährigen konsumiert werden.

„Ein Muss im Sortiment sind die E-Shishas, die nun unter den bekannten Marken aus dem Bereich des klassischen Shisha-Tabaks auf den Markt kommen. Die Marken 187 und Hookain beispielsweise sind mit ihrem klassischen Shisha-Tabak sehr erfolgreich und in jedem Shop vertreten. Diese sind nun auch als E-Shisha erhältlich und profitieren aus dem Stand vom enormen Bekanntheitsgrad“, erläutert Category Manager Brüderle.

●     Mehrweg-E-Zigaretten: In diesem Segment, das als geschlossenes System bezeichnet wird, tummeln sich vor allem die großen Tabakkonzerne, die ihren Kunden eine potenziell weniger gesundheitsschädigende Alternative zur klassischen Zigarette bieten wollen. Zu nennen sind hier beispielhaft myblu von Reemtsma oder die Vuse, ehemals Vype, von British American Tobacco. Die Geräte sind via USB-Anschluss wiederaufladbar und der Dampfer kann je nach Geschmack Liquid-Kartuschen beziehungsweise -Pods einsetzen. Es empfiehlt sich, an Tankstellen ein Grundsortiment für diesen Bereich anzubieten und die Angestellten soweit zu schulen, dass sie das System erklären können.

●     Liquid-Tanks: Diese offenen wiederaufladbaren und wiederbefüllbaren Systeme werden von den echten Profis gedampft. Sie sind in der Regel größer als die klassischen Einweg- und Mehrweg-E-Zigaretten. Fans bevorraten sich vor allem über den Fachhandel oder Online-Shops, sodass die Tanks in der Regel an den meisten Tankstellenstandorten keine Rolle spielen.

●     Tabakerhitzer (THP): Dabei handelt es sich um Geräte, die den Tabak in speziellen Sticks erhitzen, aber nicht verbrennen. So wird ein nikotinhaltiges Aerosol mit Tabakgeschmack erzeugt, das potenziell erheblich geringere Anteile von Schadstoffen enthält als normaler Rauch. Zu den großen Playern gehören hier die Marke glo von British American Tobacco und die IQOS von Philip Morris. THP werden in der Regel von Rauchern gekauft, die eine weniger schädliche Alternative oder einen schrittweisen Weg zur Rauchentwöhnung suchen. Die Handhabung ist etwas erklärungsbedürftiger als bei den Mehrweg-E-Zigaretten. Deshalb spielt der Verkauf des eigentlichen Geräts an Tankstellen eine weniger große Rolle, dafür aber das Sortiment an Sticks wie den HEETS für die IQOS.

VORSICHT VOR MINDERWERTIGEN PRODUKTEN

„Leider ist zu beobachten, dass bei den E-Shishas häufig nichtkonforme Geräte, teilweise unter grober Missachtung jeglicher gesetzlichen Vorschriften, in den Tankstellen angeboten werden“, berichtet Pohland. Dies habe schon dazu geführt, dass der VdeH juristische Schritte sowohl gegen Hersteller als auch Händler einleiten musste. „Händler sollten sich vor Verkauf dieser Produkte auf jeden Fall gut informieren und die Ware über den deutschen Fachgroßhandel beziehen“, betont der Verbandschef. (Unter folgendem Link finden Sie ein Factsheet des VdeH, das Ihnen dabei hilft, verkehrsfähige Einweg-E-Zigaretten einfach zu erkennen: https://bit.ly/350KJe1.)

TIPPS FÜR DIE PLATZIERUNG

Für die Platzierung des Sortiments gibt es an der Tankstelle mehrere umsatzfördernde Möglichkeiten. Ist ausreichend Platz direkt an der Kasse, können die Betreiber die Ware hier präsentieren, solange der Bereich dadurch nicht chaotisch oder überladen wirkt. Die Aufsteller sollten dabei immer gefüllt und die Produkte ordentlich eingeräumt sein. „Wer den Platz hat, kann natürlich auch eigene Regalböden dafür frei machen und die Vielfalt des Sortiments ansprechend platzieren“, rät Gunnar Koopmann, Teamleiter Tankstellen Vertrieb beim MCS-Partner Tankstelle Bartels-Langness. Hier kann auch das Shisha-Sortiment in Szene gesetzt werden, das sich ebenfalls wachsender Beliebtheit erfreut und mit einem ähnlich breiten Angebot an Aromen die gleiche Zielgruppe anspricht. Vorbildlich macht es team energie. „Für uns hat die Bedeutung der Produktgruppe E-Zigaretten/New Generation Products in den vergangenen Monaten stetig zugenommen. Insbesondere die Produkte HEETS Turquoise, VUSE Wild Berries und myblu Menthol funktionieren an unseren Tankstellen sehr gut“, erklärt Arnd Luther, Leiter Category Management Geschäftsbereich Tankstellen beim Flensburger Mittelständer.

E-Zigaretten gelangen durch Ladenbau in den Fokus
E-Zigaretten gelangen durch Ladenbau in den Fokus

Um den Bereich noch weiter zu pushen, hat sein Team ein spezielles Layout für die Platzierung entwickelt: einen 60 Zentimeter breiten und vertikal in seiner Höhe je nach Größe des Regals und dem stationsindividuellen Planogramm variierenden Regalbereich. Er ist in der team-Farbe Orange und mit dem Schriftzug „E-Zigaretten“ vom restlichen Tabakbereich farblich hervorgehoben. Derzeit verfügen bereits zwei Drittel der team-Tankstellen über dieses Modul. „Im Zuge des aktuell zusammen mit dem ersten Tabakwarenpartner Reemtsma Cigarettenfabriken und der Firma Carstens Shop-Einrichtungen laufenden Tabakregal-Rollouts werden die restlichen Tankstellen mit diesem Element ausgestattet und aufgewertet“, erklärt Luther.

 



 

ÄNDERUNG DER REGULIERUNG

Mit dem Tabaksteuermodernisierungsgesetz (TabStMoG) hat der Gesetzgeber erstmals eine Steuer auf sämtliche nikotinhaltige und nikotinfreie Flüssigkeiten für E-Zigaretten eingeführt. Zu den wichtigsten Regulierungen für E-Zigaretten gehören aktuell: Zum 1. Juli 2022 wurde eine Steuer in Höhe von 0,16 Euro pro Milliliter (= 160 Euro pro Liter) eingeführt. Die Steuer steigt schrittweise auf 0,32 Euro pro Milliliter (= 320 Euro pro Liter) zum 1. Januar 2026.