Influencer – die Booster für das Shopgeschäft

Eine besonders erfolgreiche Kategorie der letzten eineinhalb Jahre ist das Eisteesortiment, das dank Influencer-Marketing an Tankstellen traumhafte Wachstumsraten erzielt. „In den letzten zwölf Monaten hatten wir an den Tankstellen ein Wachstum in dieser Kategorie von 30 Prozent. Damit hat sich der Eistee innerhalb der Kategorie alkoholfreie Getränke nach vorn katapultiert und teilweise sogar die Warengruppe Mineralwasser und Wasser plus beim Umsatz überholt“, berichtete MCS Category Manager Fabian Brüderle.

„Die klassischen Eisteelieferanten, die früher eine marktbeherrschende Stellung hatten, haben verloren und die neuen Eisteesorten stark gewonnen“, berichtete Luther. Team energie begreife diese Produktkategorie als Chance, die Frequenzen zu erhöhen und insbesondere die junge Zielgruppe in die Tankstellen zu bringen, die sehr innovationsfreudig und neugierig, aber wenig preissensibel ist. Wichtig ist laut Luther vor allem eine aufmerksamkeitsstarke Platzierung im Shop sowie eine Bewerbung über die eigenen Social-Media-Kanäle, wo team energie seine Partner mit entsprechenden Marketingvorlagen unterstützt.

„Die Produktinnovationen bringen das Thema Aktionsaufbauten wieder zurück an die Tankstelle“, schloss Daniel Knüver vom MCS-Großhändler Naschwelt an. Neben der Platzierung der Getränke in der Kühlung ist eine Zweitplatzierung in Neuheitenregalen und Aktionsaufbauten ein Muss. „Tankstellenpartner sollten hier nicht das Risiko scheuen, in Warenwert zu investieren. Wir beraten natürlich gerne, welche Menge sinnvoll ist und wie die Produkte am eindrucksvollsten platziert werden können“, sagte Knüver. Ziel müsse es sein, den Tankstellenkunden gezielt zum Einkaufskunden zu machen, der extra wegen dieser Produkte an die Station kommt.

Dass diese Zielgruppe gezielt nach Verkaufsstellen sucht, in denen sie Neuheiten gleich nach ihrem Launch zuverlässig findet, liegt vor allem am geschickten Influencer-Marketing. Einen Einblick hinter die Kulissen boten die Macher von 4BRO, BraTee, PWRFUEL und Co. Bereits mit mehr als 800 Influencern hat beispielsweise Mark Mühürcüoglu von den Sugar Daddies zusammengearbeitet. Das Unternehmen verkauft unter anderem den Keksteig zum Naschen im Ready-to-eat-Becher und in Riegelform als "The Riegel". Nur drei Kooperationspartner werden von den Sugar Daddies bezahlt, bei den anderen handelt es sich oft um Influencer mit einer kleinen, aber sehr treuen Followerschaft. Zudem setzt das Unternehmen inzwischen mit dem eigenen TikTok-Channel erfolgreich selbst Produktimpulse.

Engin Ergün, Geschäftsführer von ethno IQ, hat mit seiner Marke 4BRO maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kategorie Eistee in den vergangenen Monaten durch die Decke geschossen ist. Weitere Produkte wie Limo und die Snacks Broji Balls sowie neu der To-go-Becher-Reelz! ergänzen den Bro-Kosmos. Für den durchschlagenden Erfolg der Marke sorgt auch die Bro-App mit einer Million Downloads, mit der das Unternehmen gezielt die Community anspricht. „Die App ist unser Kernstück. Damit wollen wir unseren Bros etwas zurückgeben“, erklärte Ergün. Sie können Bro Points sammeln und diese dann in Form von Gutscheinen einlösen. Neu ist eine Ortungsfunktion, die die Bros gezielt zu den Kooperationspartnern wie Shisha Bars und Tankstellen führt, wo sie die Gutscheine einlösen können.

Fabian Huber von Unibev verantwortet unter anderem die Marke PWRFUEL. Die Influencer hinter dem isotonischen, koffeinhaltigen Erfrischungsgetränk sind die Freekickerz, eine Gruppe von Amateurfußballern, deren YouTube-Kanal der größte in Deutschland ist. Ebenfalls zu Unibev gehört der BraTee, hinter dem der erfolgreiche Deutschrapper Capital Bra steht.

Auch Jason Ammon von CanLife hat mit Haftbefehl einen Deutschrapper unter Vertrag, der das Gesicht der Eisteemarke HafTea ist. Beide Unternehmer sind überzeugt: Social Media zeigt zwar immer nur die schönste Seite des Lebens, doch die Zielgruppe merkt inzwischen, was gespielt und was ehrlich ist. Eine authentische Kommunikation sei deshalb ausschlaggebend für den Erfolg der Produkte. Ein Beispiel: Die Sorte, die der Künstler am meisten „abfeiert“, weil sie tatsächlich seinem Geschmack entspricht, wird in der Regel die erfolgreichste.