Self-Checkout an der Tankstelle - „Ein realistischer Schritt in Richtung Tankstelle der Zukunft“

Alexander Gert, Betriebsleiter bei Madic Deutschland, über den wachsenden Einsatz von SCO-Systemen im Tankstellenumfeld

Während Self-Checkout-Kassen (SCO) im Lebensmitteleinzelhandel längst zum Standard gehören, halten sie nun zunehmend auch Einzug in den Tankstellenmarkt. Für Alexander Gert, Betriebsleiter bei Madic Deutschland, ist diese Entwicklung eine logische Konsequenz aus den aktuellen Herausforderungen im Markt - vor allem dem anhaltenden Personalmangel.

„Durch den Einsatz eines SCO-Systems können sich die Mitarbeitenden stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren - insbesondere auf den persönlichen Kontakt zu Kunden, die diesen wünschen“, erklärt Gert. Zugleich biete die automatisierte Kasse für eilige Kunden eine ideale Lösung: „Tankstellenkunden sind selten in Bummellaune. Wer nur schnell tanken und weiterfahren möchte, kann am SCO unkompliziert und zügig bezahlen.“

 

Schneller, gezielter, flexibler

Die sogenannte „Fast Lane“ werde mit der Self-Checkout-Kasse nicht nur schneller, sondern auch gezielter nutzbar, so Gert: „Geschäftsreisende oder Pendler, die keinen direkten Kontakt zum Personal suchen, können wir gezielt zum SCO leiten. So lassen sich Kundenströme effizienter steuern und Wartezeiten deutlich reduzieren.“

Für Kunden biete das System vor allem Geschwindigkeit und Flexibilität, aber auch Anonymität. Viele schätzten es, diskret und eigenständig zu bezahlen. Zudem bleibe der Impulskauf erhalten: „Werbung und Angebote können gezielt am Bildschirm platziert werden - auch das ist ein Vorteil gegenüber klassischen Kassen.“

Die Akzeptanz hänge laut Gert stark von Standort und Personal ab. Entscheidend sei die Einführung: „Wenn Kunden beim ersten Mal aktiv an den SCO herangeführt werden, beispielsweise mit einem kleinen Rabattanreiz, steigt die Nutzung rapide. Wer einmal erfolgreich selbst bezahlt hat, nutzt die Kasse beim nächsten Besuch fast selbstverständlich.“

 

Wirtschaftlich auch für Einzelbetreiber

SCO-Systeme seien keineswegs nur etwas für große Mineralölgesellschaften. „Entscheidend ist nicht die Unternehmensgröße, sondern die Frequenz. Überall dort, wo es Stoßzeiten gibt, entlastet ein SCO das Personal erheblich“, sagt Gert. Sobald ein zweiter Kassenarbeitsplatz vorhanden sei, lohne sich die Investition fast immer.

Die Systeme von Madic sind voll in die bestehende Systemumgebung integrierbar. Tankungen, Autowäschen oder Shopartikel lassen sich über dieselbe Benutzeroberfläche abwickeln. „Der Kunde gibt seine Zapfsäulennummer ein, bestätigt diese, wählt gegebenenfalls weitere Produkte aus und bezahlt kontaktlos - mit Karte, Flottenkarte oder über die Stationskarte. Den Bon kann er digital per QR-Code abrufen oder klassisch drucken“, erklärt Gert. Selbst Rabattaktionen lassen sich gezielt über den SCO steuern.

Ein SCO ersetzt keine klassische Kasse, sondern ergänzt sie. „Eine Tankstelle kann aus meiner Sicht nie vollständig ohne Personal betrieben werden“, betont Gert. Der bestehende Kassenplatz könne einfach erweitert werden - ein Software-Update, ein Touchmonitor, und das System sei einsatzbereit.

Basis für smarte Zukunftsmodelle

Auch für Smart Stores sieht Gert großes Potenzial: „Unsere Technik lässt sich sofort in Smart-Store-Konzepte integrieren. Die Herausforderung liegt weniger in der Kasse selbst, sondern in der Integration des Forecourts - also der Kommunikation mit Zapfsäulen, Preismasten oder Tankinhaltsmessungen.“
Madic verfüge bereits über Schnittstellen zu zahlreichen Herstellern und könne Smart Stores zentral über Kassen- und SCO-Systeme steuern.

Für die Zukunft rechnet Gert mit hybriden Konzepten: „Tankstellen mit einem bedienten und einem offenen SCO-Bereich, kombiniert mit Retail-Automaten. Sollte einmal kein Personal verfügbar sein, kann der Selbstbedienungsbereich weiter geöffnet bleiben. Das ist aus meiner Sicht ein realistischer und effizienter Schritt in Richtung Tankstelle der Zukunft.“

SCO wird Standard

Dass SCO-Systeme künftig zur Grundausstattung neuer Shops gehören, steht für ihn außer Frage: „Alle Betreiber, mit denen ich derzeit spreche, planen beim Neu- oder Umbau bereits einen SCO mit ein - sei es als Ergänzung oder eigenständige Lösung. Self-Checkout wird zum festen Bestandteil moderner Tankstellenkonzepte.“

 

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